Wo darf man ohne Genehmigung sondeln?
Die Suche mit dem Metalldetektor ist im Allgemeinen in ganz Deutschland (außer in Schleswig-Holstein) erlaubt. Auf jedem Acker darf man sondeln, wenn er nicht als Bodendenkmal eingetragen ist. Die Erlaubnis des Eigentümers reicht in der Regel für die Suche nach „Nicht-Boden- oder Nicht-Kulturdenkmälern“ aus. Gute Chancen auf Bodenfunde haben Sie hier:
- rund um Burgen
- Wüstungen und Siedlungen
- Allgemeine Streu-Funde
- Altstraßen, alte Handelswege
- Fachwerkhäuser, Mühlen
- Alte Kirchen und Kirchwege
- Baugruben, Aushub aus Flüssen
- Historische Schlachtfelder
- Weltkriege I. und II.
Grundsätzlich ... Wann braucht man eine Sondel-Genehmigung?
Die Suche mit dem Metalldetektor ist im Allgemeinen in ganz Deutschland (außer in Schleswig-Holstein) erlaubt. Auf jedem Acker darf man sondeln, wenn er nicht als Bodendenkmal eingetragen ist. Die Erlaubnis des Eigentümers reicht in der Regel für die Suche nach „Nicht-Boden- oder Nicht-Kulturdenkmälern“ aus. Möchten Sie Grabungen oder einen Metalldetektor einsetzen, um "Boden- oder Kulturdenkmäler" zu finden, bedarf das jedoch der Genehmigung der Denkmalschutzbehörde.
Wenn man dann "Boden- oder Kulturdenkmäler" findet, muss man es melden, sonst wird der Sondengänger zum Raubgräber. Arbeiten Sie doch am besten mit dem jeweiligen Amt für Denkmalpflege zusammen. Dies hat auch den Vorteil, dass die Bodenfunde gleich qualifiziert beurteilt werden. Sondengänger, die nach neuzeitlichen Bodenfunden in öffentlichen Bereichen sondeln, brauchen in der Regel keine Genehmigung.
Bevor Sie anfangen zu sondeln ... Was möchten Sie finden?
Bevor Sie zu sondeln beginnen, sollten Sie sich die Frage stellen, was Sie finden möchten und dazu entsprechend Suchgebiete zum Sondeln recherchieren. Suchen Sie nach Münzen, Schmuck, Relikte & Artefakte, militärische Gegenstände, verloren gegangene Gegenstände oder antike Objekte? Dann folgen die Überlegungen: Wo finde ich was? Wo darf man nach was sondeln? Wann braucht man eine Genehmigung?
Viele Sondengänger haben im Laufe der Zeit ihre Vorlieben geändert. Stand bei einigen Sondengängern am Anfang das Interesse an antiken Funden im Vordergrund, schwenkte das Interesse im Laufe der Zeit zu den Weltkriegen. Und wo die einen mit der Suche nach Militaria begannen, sondeln sie heute vielleicht in keltischen Siedlungen. Natürlich gibt es auch Sondengänger, die über Jahre hinweg bei einem Gebiet bleiben und sich zu wahren Spezialisten entwickeln. Die meisten Sondengänger sind wohl „Allrounder“!
Überhaupt wird leider meistens nur der Fund an sich beachtet! Viel zu wenig wird das ganze "Drumherum" geschätzt, das mindestens genauso interessant ist. Es zählt für Profis immer die Geschichte rund um den Bodenfund. Fund und Befund gehören zusammen. Man beschäftigt sich passend zum Fundobjekt mit geschichtlichen Ereignissen. Mit Phantasie geht man den Spuren aus längst vergangenen Zeiten nach.
1. Rund um Burgen sondeln
"Burgen" stehen oft für alles, was einen „Schatzsucher“ fasziniert. Und dies sicherlich nicht nur wegen potenziell zu findenden Schätzen. Es dürfte sich wohl mittlerweile herumgesprochen haben, dass die Menschen im Mittelalter nicht unbedingt reich waren. Von Ideen mit prall gefüllten Kisten mit Gold à la Schatzinsel sollte man sich verabschieden. Sicherlich gibt es solche Funde, aber die Regel ist es nicht.
Wo kann man als Schatzsucher denn nun sondeln? Sicher nicht direkt in der Burg, denn denkmalgeschützte Gebäude sind tabu. Inwieweit sich der Bereich dieses Denkmals „nach außen“ erstreckt, ist natürlich fragwürdig und je nach Burg zu untersuchen. Zugangswege können für das Sondeln in Betracht gezogen werden.
2. Wüstungen und Siedlungen
Bei "Wüstungen" handelt es sich grob gesagt um Siedlungen, welche vor langer Zeit aufgegeben wurden. Dies geschah aus verschiedenen Gründen, zumeist im Mittelalter. Heute findet man von diesen Siedlungen meistens fast nichts mehr, außer ein paar Steinen, Scherben und in seltenen Fällen (meistens im Wald) einige Fundament- und / oder Mauerreste.
Keinesfalls darf man bei solchen Wüstungen von heutigen Ortschaften ausgehen. Zumeist bestanden sie nur aus drei bis sechs Häusern, wenngleich es auch größere Ansiedlungen gab. In den meisten Fällen entstanden sie aus einem „Stammort“; aus verschiedenen Gründen beschlossen einige der Einwohner, im Umland sesshaft zu werden und eine kleine Gemeinde zu gründen.
3. Allgemeine Streu-Funde
Zu den guten Plätzen für allgemeine Streufunde / neuzeitliche Bodenfunde zählen Strände, Badeseen, Flachwasserbereiche, Strandbäder, Flüsse, Flussufer, Ufernähe, Quellen, Parks, öffentliche Anlagen, Hecken, Pfade, Kreuzungen, Straßenränder, Spielplätze, Kirmesplätze, ... Also öffentliche Bereiche, die für alle zur Verfügung stehen.
Man muss gar nicht gezielt „sensible Lokalitäten“ aufsuchen, um interessante oder schöne Sachen zu finden. Eigentlich genügt es, auf ein x-beliebiges Feld zu gehen und mit dem Suchen zu beginnen (natürlich kein frisch gesätes Feld und nach Absprache mit dem Besitzer).
* Markus Brüche sondelt am Strand. Ablauf, Anleitung, Fundbestimmung, Möglichkeiten, ... Supported by DTI
4. Altstraßen, Handels-, Wander-, Reitwege, Brücken, uralte Bäume, Aussichtspunkte
Wüstungen und Burgen liegen oft in unmittelbarer Nähe von (damals) wichtigen Handelsstraßen oder Abzweigungen. Alte Hohlwege, Pfade und Kreuzungen. Diese Altstraßen gehen in ihrer Entstehung häufig bis in die Steinzeit zurück. Da manche bis in die Neuzeit oder sogar heute noch genutzt werden, kann man sich in etwa vorstellen, wie groß die Fundspanne ist. Sie reicht von Cola-Dosen und Pull-Tabs über Achsnägel und Karrenschrott, beschädigten Ausrüstungsgegenständen und verlorenen Knöpfen bis hin zu verborgenen Hortschätzen.
5. Fachwerkhäuser, Mühlen, Wassertürme, Brunnen, Weinkeller
Da die meisten Fachwerkhäuser schon einige 100 Jahre alt sind, ergeben sich auch hier interessante Möglichkeiten, die eigentlich nur durch den „Mut“ des einzelnen Suchers begrenzt werden. Wer keine Kontaktschwierigkeiten hat und über eine gehörige Portion Selbstvertrauen verfügt, sollte einfach eine Ortschaft mit vielen Fachwerkhäusern heraussuchen, hinfahren, Auto abstellen, die Straße hinauf gehen und dabei an jedem Fachwerkhaus klingeln und sein Anliegen vortragen.
6. Alte Kirchen, Kirchwege, Märkte
Alte Kirchen und ihre Umgebung sind ebenfalls sehr interessante Orte für Sondengänger. Kirchen sind durch alle Zeiten hindurch stets Mittelpunkt, Anlaufstelle und Rückzugsmöglichkeit gewesen. Über die jahrhundertelange Nutzung ging entsprechend vieles verloren, wie Münzen, Schmuck und Wertvolles.
Nach Absprache und mit Erlaubnis des Pfarrers können dies interessante Fundorte sein. Friedhöfe oder ehemalige Grabanlagen sind jedoch tabu.
7. Baugruben, Aushub aus Flüssen
Überall bei uns wird gebaut. Seien es Einkaufszentren, Betriebe, Wohnungen oder Straßen. Eine kleinere Schar der Sondengänger hat sich auf dieses Gebiet spezialisiert. Und man kann sagen, sie sondeln mit ausgesprochen großem Erfolg. Nachdem einige Funde den Erfolg bewiesen haben, die aus eben diesem Aushub kamen, brachte das viel Erstaunen mit sich. Sprechen Sie die Verantwortlichen an.
8. Historische Schlachtfelder
Historische Schlachtfelder des 16., 17. und 18. Jahrhunderts sind ebenfalls eine Fundgrube für den begeisterten Sondengänger. Hier lässt sich fast alles finden: Münzen, Waffen (Schwerter, Degen, Messer), Schmuck, Uniformknöpfe und teilweise sogar Kanonenkugeln in den verschiedensten Kalibern.
Die ungefähre Lage dieser Schlachtfelder lässt sich relativ einfach aus einschlägiger historischer Literatur ermitteln. Für die genaue Lokalisierung kann man sich entweder vom betreffenden Gebiet Topo- oder Wanderkarten besorgen, in denen häufig die Stellen eingetragen wurden. Eventuell kann man sich an einen Heimatverein wenden und/oder fragt die zuständige Stadtverwaltung, ob in den Gebieten gesondelt werden darf.
* Gemeldetes Sondeln mit Markus Brüche mit Gästen auf dem Gebiet eines römischen Soldatenlagers. Erwartungen, Einstellungen, Technik, Fundbestimmung, Möglichkeiten, ... Supported by DTI
* Gemeldete Schatzsuche mit Markus Brüche mit Gast auf dem Gebiet einer Römervilla. Einstellungen, Erwartungen, Technik, Möglichkeiten, ... Supported by DTI
* Gemeldete Schatzsuche "Funde aus der Bronzezeit" von Markus Brüche mit Gästen. Erwartungen, Einstellungen, Technik, Fundbestimmung, ... Supported by DTI
9. 1. und 2. Weltkrieg
Es gibt Sondengänger, die als Fundziel Militaria vor Augen haben und aus diesem Grund die ehemaligen Schlachtfelder absuchen. Selbstverständlich findet man diese Militaria nicht nur auf Schlachtfeldern. Auch letzte Stellungen, wie etwa die Rheinfront, bieten Funde. Aber das ganze Thema ist ein sehr heißes Eisen. Eine klare Sache ist, dass auf solchen Schlachtfeldern jeder Piep möglicherweise auch gleich der lauteste und letzte sein kann.
Ungefährlicher ist da die Suche nach etwas anderem. Und zwar wurden gerade in den letzten Tagen des Dritten Reiches allerorts Führerbilder, Parteiabzeichen und Hitlerbüsten vergraben. Zu diesem Suchgebiet benötigt man auch nicht unbedingt einen Detektor. Viele Interessierte haben mittlerweile Gefallen speziell an Bunkern, Stollen oder unterirdischer Rüstungsverlagerung gefunden.
* Die Stars der Youtube Szene "The Diggers" aus den USA zu Besuch in Deutschland ... Supported by DTI (Gemeldete Suche in einem Gebiet in dem ein Flugzeug während des Krieges abgestürzt ist)
Orte, die tabu sind
Hier gehen die Meinungen sicher weit auseinander. Wo viele Archäologen am liebsten sagen würden „tabu ist alles“, würden andere lediglich manche Orte ausschließen. Absolut tabu sind:
- Ringwälle
- Burgen
- Hügelgräber
- Bekannte Kulturdenkmäler
- Eingetragene Kulturdenkmäler
- Eingetragene Keltische- und römische Anlagen
- Ausgrabungsflächen von Archäologen
Ebenso verhält es sich mit der Suche im Wald. Waldboden ist nicht bewegter Boden und soll unberührt bleiben. Fast überall in Deutschland ist das Sondeln im Wald verboten, außer in Bayern. In Bayern benötigen Sie nur die Genehmigung des Eigentümers und Försters. Und natürlich darf es kein "Boden- oder Kulturdenkmal" sein.